WIE KANN MITHILFE VON „CAMERA RAYS“ DAS TRACKING VERBESSERT WERDEN?

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Grundlagen

Camera Rays sind eine visuelle Darstellung in QTM, die anzeigt, welche Kameras zu den ausgewählten Trajektorien beigetragen haben. In der 3D-Ansicht in QTM werden sie als Strahl (Verbindungslinie) zwischen der jeweiligen Kamera und dem ausgewählten Marker dargestellt. Die Verwendung der Camera Rays kann das Feintuning eines Motion-Capture Labors unterstützen, indem potentielle Verdeckungen oder Bereiche mit schlechtem Tracking identifiziert werden. Im Folgenden erfahren Sie, wie die Camera Rays aktiviert werden können und wie diese Funktion gewinnbringend eingesetzt werden kann.

Anzeige von Camera Rays

In der 3D-Ansicht in QTM können Camera Rays bei der Betrachtung von aufgenommenen Daten angezeigt werden (nicht in der Live-Ansicht!).

Um die Rays zu aktivieren klicken Sie einfach auf das passende Symbol in der oberen Leiste:

Alternativ können sie in den Project Options aktiviert werden:

  1. Öffnen der Project Options durch Klick auf das Zahnrad oben links oder Strg+W.
  2. In der linken Leiste den Punkt GUI → 3D View Settings auswählen.
  3. Im Unterpunkt Rays die Checkbox Show camera rays auswählen.
  4. Mit OK bestätigen.

Wenn Sie nun eine Trajektorie in der 3D-Ansicht auswählen, werden die Camera Rays als Verbindungslinien von jeder Kamera zu dem gewählten Marker angezeigt (nur von Kameras die den Marker im aktuellen Frame sehen können!).
Die Farbe der Linien stimmt mit der Farbe der Trajektorie überein. Es können die Camera Rays für mehrere Trajektorien gleichzeitig angezeigt werden.

Die Camera Rays können auch als 3D-Overlay im Videobild angezeigt werden:

Rechtsklicken Sie dafür das gewünschte 2D-Bild und wählen Sie Show 3d data overlay.

Berechnung der Camera Rays

In den Grundeinstellungen werden die Camera Rays automatisch mit aufgenommen und abgespeichert. Um dies zu Überprüfen oder auszuschalten gehen Sie folgendermaßen vor:

  1. Suchen Sie in den Project Options den Punkt Processing à 3D Tracking
  2. Hier gibt es den Unterpunkt Camera Rays mit der Checkbox Store rays when tracking. Ist diese angehakt, werden die Rays automatisch bei Messungen mit abgespeichert.

Diese Funktion kann auch nachträglich ausgewählt und die Rays nachträglich berechnet werden:

  1. Klicken Sie auf das Reprocess-Icon in der oberen Leiste (Strg+Shift+R).
  2. Die Checkbox Track the measurement muss ausgewählt und auf 3D gestellt sein. Mit OK bestätigen Sie und die Rays werden berechnet.

 

Camera Rays nutzen

Da die Rays nur für Kameras angezeigt werden, die einen Beitrag zum Tracking der ausgewählten Trajektorie geleistet haben, können sie gut genutzt werden, um Lücken aufzudecken oder Probleme bei bestimmten Marker-Sets festzustellen. Anschließend kann die Kamerapositionierung optimiert werden. Prüfen Sie, welche Kameras selten zu den Trajektorien beitragen. Verschwindet immer derselbe Marker in der Ansicht? Versuchen Sie durch um positionieren der Kameras Lücken im Messvolumen zu schließen. (Wurde Hardware bewegt, muss das System neu kalibriert werden!)

Wenn Sie in der 3D-Ansicht nah an einen Marker heranzoomen, kann es manchmal vorkommen, dass die Rays verschiedener Kameras sich nicht perfekt an der berechneten 3D-Position des Markers schneiden.
Dies liegt daran, dass die Camera Rays die 2D-Position des Markers aus Sicht der jeweiligen Kamera repräsentieren. Die 3D-Position des Markers wird dann aus den Informationen aller Kameras auf Grundlage der Kalibration berechnet.

Abweichungen können eine „schlechte“ Kalibration aufdecken oder durch teilweise Verdeckung von Markern entstehen. Deshalb geben Camera Rays gute Informationen für das Feintuning beim Aufbau eines Motion-Capturing-Systems.


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