WIE ERSTELLE ICH EIN AIM-MODEL?


Grundlagen

AIM steht für Automatic Identification of Markers.

Ein AIM-Model kann für jedes beliebige Marker-Set erstellt werden. Es dient dazu, automatisch alle zugehörigen Marker zu erkennen und zu benennen. AIM-Models können fortlaufend mit neuen Messdaten trainiert werden und verbessern sich dadurch immer weiter.

Wie erstelle ich ein AIM-Model?

Um ein AIM-Model zu erstellen, muss eine Aufnahme, in der das entsprechende Marker-Set verwendet wurde, vorliegen. Es ist von Vorteil, wenn in dieser Aufnahme die volle Range of Motion, die in zukünftigen Messungen mit diesem Markerset erwartet wird, vorhanden ist. Selbst wenn das Markerset später nur für statische Aufnahmen verwendet wird, sollten die Trainings-Daten etwas Bewegung enthalten, damit die Verbindungen zwischen den Markern richtig erkannt werden.

Wenn jegliche Bewegung ausgeschlossen ist, weil Sie zum Beispiel ein Möbelstück tracken möchten, muss in den Trainingsdaten keine Bewegung vorkommen.

Aufnahme und Labelling

  1. Wenn das Marker-Set appliziert ist, nehmen Sie eine Messung auf.
  2. Ist ihr Marker-Set dafür gedacht, menschliche Bewegung zu untersuchen, lohnt es sich Ihren Probanden zu Beginn in der T-pose stehen zu lassen, damit die Marker einfach gelabelt werden können.
  3. Denken Sie daran, die volle Range of Motion aufzuzeichnen!
  4. Sobald Sie die Aufnahme stoppen, wird diese automatisch in QTM geöffnet.
  5. Labeln Sie alle Marker, die zu Ihrem Marker-Set gehören und damit Teil des AIM-Models werden sollen.
  6. Passen Sie die Visualisierung der Marker Ihren Bedürfnissen an: Ändern Sie zum Beispiel die Farbe der Marker für die rechte und für die linke Körperseite oder erstellen Bones zwischen Markern, die für Sie sinnvoll erscheinen. (Um einen Bone zu erstellen, wählen Sie die beiden Marker, die verbunden werden sollen, aus und drücken B auf Ihrer Tastatur. Die Farbe der Bones kann ebenfalls angepasst werden.)
  7. Nehmen Sie sich Zeit, die optische Erscheinung des Marker-Sets, sowie die Benennung der einzelnen Marker anzupassen. Als nächstes können Sie noch die Sortierung der Label-Liste auf der rechten Seite verändern. All dies kann nicht mehr modifiziert werden, nachdem das AIM-Model erstellt wurde.
  8. Scrollen Sie ein letztes Mal durch die Aufnahme, um sicher zu gehen, dass alle Marker über die komplette Dauer richtig zugeordnet sind. Anschließend speichern Sie die Änderungen.

Erstellen des AIM-Models

  1. Klicken Sie auf Generate Aim model in der oberen Leiste.
  2. Wählen Sie Create new model und klicken Sie auf Next.
  3. QTM zeigt eine Vorschau des Modells mit roten Verbindungen zwischen manchen Markern. Diese sind nicht identisch mit den visuellen Verbindungen, die Sie vorher festgelegt haben. Es handelt sich um funktionale Verbindungen zwischen den jeweiligen Markern, die QTM auf Basis der Testmessung erkannt hat. Prüfen Sie hier unbedingt, ob alle angezeigten Verbindungen logisch erscheinen!
  4. Wenn eine Verbindung falsch ist (z.B. eine Verbindung zwischen linkem und rechtem Knie), können Sie die Delete bone Funktion aus der linken Leiste verwenden. Wenn Sie eine Verbindung löschen, schlägt QTM automatisch eine alternative vor. Es kann vorkommen, dass Sie diesen Schritt mehrmals wiederholen müssen, bis die gewünschte Verbindung angezeigt wird.
  5. Klicken Sie auf Next.
  6. Geben Sie dem Modell einen beliebigen Namen und klicken Sie auf OK.
  7. QTM zeigt anschließend, ob das Modell erfolgreich erstellt werden konnte. Schließen Sie das Fenster mit Finish.

Das neue AIM-Model taucht automatisch in den Projekteinstellungen (strg+W -> Processing -> AIM) auf.

Erstellen eines AIM-Models basierend auf einem bestehenden AIM-Model

Manchmal ist es hilfreich ein bestehendes AIM-Model als Grundlage eines neuen Modells zu nutzen. Ein gutes Beispiel ist, wenn Sie dasselbe Marker-Set für statische und dynamische Aufnahmen nutzen möchten. Beachten Sie, dass die zugrundeliegende Aufnahme Bewegung enthalten sollte, um für das dynamische AIM-Model zu funktionieren.
Ein weiteres Beispiel ist, wenn Sie für jeden Probanden ein eigenes AIM-Model erstellen, um Daten mit dem skeleton solver zu streamen. Dafür können Sie mehrere Probanden in einer Aufnahme tracken und hieraus mehrere AIM-Modelle erstellen.

AIM-Model für den skeleton solver

  1. Wenden Sie das allgemeine AIM-Model für das Sports- oder Animation-Marker-Set an, je nachdem welches Sie verwenden. Sie finden diese im Installationsordner von Qualisys. Wiederholen Sie dies für jeden Probanden.
  2. Geben Sie allen Trajektorien derselben Person denselben Präfix. Wählen Sie dafür alle zugehörigen Label in der rechten Leiste aus und dann Rechtsklick -> Add prefix..
  3. Als nächstes wählen Sie wieder alle Trajektorien derselben Person und dann Rechtsklick -> Generate AIM model from selection.

Erstellen eines identischen AIM-Models

Um ein AIM-Model zu erstellen, dass identisch zu einem bereits bestehenden ist, ohne die damit bereits verbundenen Trainingsdaten zu berücksichtigen gehen Sie folgendermaßen vor:

  1. Öffnen Sie eine Aufnahme mit exakt denselben Labels für die Trajektorien.
  2. Klicken Sie auf Generate AIM model und wählen Create new model based on marker connections from existing AIM model.
  3. Klicken Sie auf Next und wählen das bereits bestehende AIM-Model aus.
  4. Prüfen Sie, dass die funktionalen Verbindungen zwischen den Markern logisch sind und klicken Next um dem Modell einen Namen zu geben und den Vorgang abzuschließen.

Das neue AIM-Model ist funktional identisch zu dem vorherigen, enthält jedoch lediglich die Trainingsdaten der einen Aufnahme, die zum Erstellen genutzt wurde.


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