EMG-Kraft-Relation


Die EMG Aktivierung ist die zwingende Bedingung für aktive Kraftentfaltung am Muskel. Folgerichtig kann man eine sehr enge Beziehung zwischen beiden erwarten. In der Tat sind EMG- und Kraftparameter hoch korreliert, doch kann diese Beziehung je nach Muskel und Kontraktionsaufgabe signifikant variieren. Der klassische Fall ist eine kurvilineare Beziehung, bei der mit ansteigendem Kraftniveau überproportional mehr EMG benötigt wird.

In bestimmten Bedingungen mit statischer Anspannung, bei denen sowohl EMG als auch Kraft auf ihr Maximum normalisiert sind, tendieren kleinere Muskeln zu einer linearen Beziehung. Die Analyse solcher EMG-Kraftbeziehungen ist wichtig, wenn EMG die Drehmomentkalkulationen in biomechanischen Modellen zu assistieren hat. Unter mehr praktischen Gesichtspunkten kann man mit Sicherheit schlussfolgern, dass mit steigendem EMG automatisch die wirkenden Kräfte in und um ein Gelenk analog steigen.  Die EMG-Kraft-Relation kann dazu genutzt werden, den neuromuskulären Funktions- oder Trainingsstatus des Muskels zu ermitteln (Abb.). In statischen Kontraktionen mit konstant ansteigender Kraft (Ramping) zeigen trainierte Muskeln einen Rechtstrend in der Beziehung, untrainierte oder atrophische Muskeln zeigen dagegen einen Linkstrend.

In Abhängigkeit von Muskelkondition und Trainingsstatus kann das Verhältnis variieren. Trainierte Muskeln benötigen weniger EMG zur Erreichung eines vorgegebenen Kraftausstoßes als atrophische oder ermüdete Muskeln.
Quelle: EMG-Fibel (Konrad)


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