Datenbearbeitung (Kapitel 6a)

­


Sie können direkt nach der Aufnahme der Gangversuche mit der Auswertung Ihrer Daten beginnen oder dies zu jedem beliebigen späteren Zeitpunkt tun. Für die folgenden Schritte muss Ihr Kamerasystem weder eingeschaltet, noch angeschlossen sein.

Zugriff auf die Daten

QTM speichert die aufgenommenen Messdaten Ihres Patienten automatisch ab. Um die Aufnahme später zu betrachten, starten Sie QTM und öffnen das passende Projekt.

  1. Sobald das QTM-Interface angezeigt wird, können Sie per Doppelklick auf die ID Ihres Patienten in der linken Leiste unter „Project automation“ auf alle Aufnahmen dieses Patienten zugreifen.
  2. Durch Doppelklick auf das Datum der gewünschten Session werden die entsprechenden Sub-Sessions angezeigt.
  3. Doppelklicken Sie die Sub-Session, die Sie analysieren möchten und es werden alle dazugehörigen Gangaufnahmen als Dropdown-Menüs gezeigt.
  4. Öffnen Sie eine der Messungen durch Klick auf das Dropdown-Menü und „Open“.

Alternativ: Ist QTM bereits geöffnet, erreichen Sie die einzelnen Aufnahmen über den „Project data tree“ in der linken Leiste.

  1. Klicken Sie auf das kleine Dreieck neben dem Schriftzug „Project data tree“ um die Ordnerstruktur anzuzeigen.
  2. Klicken Sie auf das kleine „+“ neben dem Patientenordner, um die Ordner der datierten Sessions, die Sie während der Patientenvorbereitung angelegt haben anzuzeigen. Durch Klick auf das „+“ neben einer Session lassen Sie die Sub-Sessions anzeigen.
  3. Jeder Gangversuch wird als einzelne Datei unter der entsprechenden Sub-Session aufgelistet. Öffnen Sie eine der Dateien per Doppelklick.

Zuschneiden einer Aufnahme

Wie schon bei der statischen Aufnahme, ist es wichtig zu gewährleisten, dass nur „gute“ Daten für die finale Analyse verwendet werden. Scrollen Sie durch die Messung indem Sie wie zuvor die Play und Stop-Icons in der oberen Leiste verwenden, die Leertaste und die Pfeiltasten nutzen oder die Zeitleiste am unteren Bildrand verwenden.

Sollten Sie bereits Erfahrung im Umgang mit dem Trigger zum Starten und Stoppen der Messungen haben, ist es nicht unbedingt nötig Ihre Aufnahmen zu schneiden. Nichtsdestotrotz lohnt es sich die Bereiche zu schneiden, in denen Ihr Patient sich außerhalb des Messvolumens aufgehalten hat. Viele Anwender mit Kraftmessplatten schneiden ihre Messungen auf den Bereich von einem Schritt vor den Kraftmessplatten bis einen Schritt nach den Kraftmessplatten. Schneiden können Sie die Messung, indem Sie die Pfeile am rechten und linken Ende der Zeitleiste Richtung Mitte bewegen. 
Vergessen Sie nicht die Messung danach über das entsprechende Icon oder Strg + S abzuspeichern.

Überprüfung des Kraftmessplattenkontakts

Auch wenn Sie den Kraftmessplattenkontakt unmittelbar nach der Aufnahme eines Gangversuchs überprüft haben, ist es wichtig jede Messung vor der finalen Auswertung erneut zu überprüfen. Wie bereits erwähnt (Kapitel 5: Die Gangversuche), ist es hierfür hilfreich in die 2D-Ansicht zu wechseln und die beiden Videokameras (sagittal und frontal) anzeigen zu lassen. Mit dem Mausrad können Sie das Videobild näher zoomen. Denken Sie daran, dass die Kraftdaten nur genutzt werden können, wenn zu jedem Zeitpunkt nur ein Fuß des Patienten eine Kraftmessplatte berührte und kein Fuß über den Rand einer der Platten ragte.


Identifizieren der Marker

Bevor Sie die Daten einer Aufnahme auswerten können, müssen alle Marker im zugeschnittenen Bereich richtig gelabelt sein.Überprüfen Sie zusätzlich, ob in der rechten Leiste im Abschnitt „Labeled trajectories“ alle Marker ein Fill Level von nahezu 100% zeigen. Bei dynamischen Versuchen erreicht die Software unter Umständen nur Werte um 90% bei der automatischen Markererkennung. Je nach verwendetem Markerset werden bestimmte Körpersegmente aus mehr als 3 Markern berechnet, sodass ein Fill Level unter 100% kein Grund zur Beunruhigung ist.

 

Als nächstes navigieren Sie durch die Markerliste durch Anklicken der Markernamen oder mit den Pfeiltasten auf der Tastatur, um sicherzugehen, dass in der 3D-Ansicht jeweils der richtige Marker weiß hervorgehoben wird.

Danach scrollen Sie mit dem Slider durch die Aufnahme und beobachten das 3D-Modell aufmerksam. Es lohnt sich die Ansicht auf die Marker näher heran zu zoomen. Das Ziel ist es, sicher zu gehen, dass alle Marker bis zum Ende der Messung korrekt gelabelt bleiben.

 

Mögliche Fehlerindikatoren können zum Beispiel sein, dass eine der gelben Linien zwischen zwei Markern plötzlich zu einem anderen Marker springt, oder dass einer der Marker in der Ansicht seine Farbe verändert. Verschwindet einer der Marker kurzzeitig, weil der Proband ihn zum Beispiel mit seiner Hand blockiert hat, kann die Software diese entstandenen Lücken mathematisch füllen.
Die gründlichste, aber zeitaufwändigste Methode ist es, nacheinander jeden Marker anzuwählen und durch die komplette Messung zu scrollen, um zu sehen, ob er korrekt gelabelt ist.
Egal für welchen Weg Sie sich entscheiden, es empfiehlt sich am Ende durch Drücken von J auf der Tastatur sicherzugehen, dass Sie keinen Marker ausgelassen haben (springt zur nächsten ungelabelten Trajektorie).
Ist die Messung fertig bearbeitet, können Sie damit Ihr Aim-Model trainieren oder fortfahren.


Neu-labeln von Markern

Sollten Sie eine falsch gelabelte Trajektorie finden, ist es nötig diese manuell zu korrigieren, bevor Sie mit der Auswertung fortfahren können.

Rechtsklicken Sie dafür den Namen der Trajektorie in der rechten Leiste oder direkt auf den Marker in der 3D Ansicht und wählen Sie den korrekten Namen aus. Alternativ können Sie den Marker aus der Ansicht per Drag&Drop auf den passenden Namen ziehen (linke Maustaste).

Ist der Name, den Sie einem Marker zuweisen möchten bereits vergeben, müssen Sie ihn erst frei machen. Dafür müssen Sie auf den Namen klicken und U auf Ihrer Tastatur drücken (un-identify). Alternativ können Sie mit Rechtsklick auf den Marker klicken und „Identify“→“Unidentified“ auswählen. Danach können Sie den Namen neu zuweisen.

Da viele Marker eng beieinander liegen, kommt es vor, dass der Algorithmus zwei Marker miteinander vertauscht. Wenn Ihnen dies auffällt, halten Sie Strg auf der Tastatur gedrückt und wählen Sie beide Marker mit der linken Maustaste an. Durch drücken von S auf der Tastatur tauschen Sie die Namen aus. Alternativ können Sie, wenn beide Marker angewählt sind, auf einen von ihnen Rechtsklick, „Swap parts“→“Swap selected parts“ wählen.

Denken Sie daran, dass Cluster im Uhrzeigersinn beginnend mit dem oberen linken Marker gelabelt werden müssen (R_SK1 links oben, R_SK2 rechts oben, R_SK3 rechts unten und R_SK4 links unten).

Über Strg+Z können Sie einen Schritt zurück und mit Strg+Y einen Schritt vor springen.


 

Nach oben scrollen
WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner